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Sonntag, 30. September 2012

Tag -1: Letzte Vorbereitungen

Morgen geht's los! Woohoo!

Nachtrag zu gestern:
Der Wochenplan ist erstellt und alles ist besorgt, allerdings werden wir in Zukunft keine ganze Woche auf einmal einkaufen. In der Stadt kann man ja alles gut erreichen und früher habe ich auch zweimal die Woche eingekauft. Frisches Gemüse natürlich sowieso "just in time", aber das ist schon ne Masse, die man auch zuhause irgendwo lagern muss.

Matcha ist bestellt.

Im Testkochen waren gestern die Mini-Crunch-Pancakes und die Zucchini-Lasagne mit Mandelmus. Alles wie immer super lecker! (Erwarte gar nichts anderes mehr :-p)
Allerdings vom Timing her mit dem Eis und den TK-Himbeeren nicht so gelungen, so haben wir "nur" Amaranth-Pancakes mit Banane und Agavendicksaft drüber genossen. Auch nicht schlimm, die volle Ladung gibt's heute!
Für die Zucchini-Lasagne habe ich mich sogar, sehr zur Freude meiner Frau, in die Küche gestellt und das erste kompliziertere Gericht in 5 Jahren gekocht! (Hatte Bock drauf. Komplizierter = über Spaghetti Napoli aus Tütenmischung hinausgehend.) Die ist soooooo lecker, da gibt's bestimmt eine Fortsetzung von!

Schön finde ich auch, dass die Gerichte nicht nur einfach, sondern anscheinend ziemlich fehlertolerant sind. Das hilft mir als Koch-N00b total beim Einstieg. Ich hab das Tofu zu kurz angebraten, die Zucchini ziemlich dick geschnitten (was aber im Nachhinein eher ein Vorteil war), mich mit den Mengen verschätzt, die Füllung erst nach der ersten Schichtung gewürzt und lauter so Zeug, aber das hat dem Ganzen gar keinen Abbruch getan! Bin echt begeistert. Hier ein Foto davon:




Zur Feier des Tages habe ich mir dann noch ein Kölsch gegönnt, bevor Alkohol für die nächsten 30 Tage erstmal nicht mehr fließt. Auch zwei Espressi mussten am Nachmittag dann sein, nachdem ich 10 Stunden ohne Koffein wach war. Den Geschmack werde ich wohl im Oktober vermissen, aber mal sehen wie der Matcha schmeckt.

Plan für heute:
Brunch: Mini-Crunch-Pancakes komplett
Abendessen: Nochmal die Kürbispommes
Messen, wiegen, Fotos machen
Abschied nehmen: Ein letztes Bier, Espresso und vielleicht anderer Schweinkram

Ziel gesteckt: -5kg


Tag -2: 5 Uhr aufstehen am Samstag??

Es ist 6 Uhr und ich bin wach. Hellwach. Liege seit 5 Uhr im Bett und denke "du kannst doch nicht am Samstag nach nur 5 Stunden Schlaf aufstehen! Schlaf dich doch mal aus!" Aber ich fühle mich ausgeschlafen! 
Und das alles nach bloßen 3 Wochen vegan leben. Noch nicht mal auf Challenge-Niveau (also gerne auch schon mal Stufe 2-Gerichte zum Abendessen und bis 22 Uhr noch was futtern, veganen Kuchen und andere Leckereien)!
Meine Frau meinte gestern dazu (wir kennen uns seit 8 Jahren): "So energiegeladen kenne ich dich gar nicht!"
Weitere bereits spürbare Effekte: Weniger Schnarchen, Dermatitis zurückgegangen (konnte die Glucocorticoid-Dosis reduzieren), ich gerate weniger schnell ins Schwitzen, manchmal ist mir Gehen zu langweilig und ich jogge durch die Stadt.

Heute auf dem Programm:
  • Wochenplan für die erste Woche erstellen
  • Einkaufen
  • Vielleicht etwas Sport?!

Fazit nach drei Wochen

Ich bin mit dem Ziel gestartet, meine Gesundheit zu verbessern und ein bisschen Gewicht zu verlieren. Das war vor drei Wochen. Seitdem kocht meine Frau nur noch vegan und ich esse in der Mittagspause selbstgekochtes Essen anstatt Fast Food oder Imbiss.

Vergangenen Mittwoch habe ich die magische Grenze geknackt:

Seitdem sind nochmal 800 Gramm verschwunden, so dass ich jetzt so wenig wiege wie mit Sicherheit in den letzten 8 Jahren nicht! Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, wann ich mal unterhalb der 90 kg-Grenze lag. Dabei bin ich satt und glücklich, fit und strotze geradezu vor Energie. Das ist wirklich unbeschreiblich, wie ausgewechselt ich mich fühle! Die sprichwörtlichen Bäume können einpacken.

Kurioserweise braucht mein Körper anscheinend auch weniger Schlaf. Laut meiner Frau schlafe ich ruhiger, daher bin ich in den letzten drei Nächten nach fünf Stunden immer schon wach geworden und konnte nicht wieder einschlafen. Mein Gehirn sagte dann zwar "komm, es ist Wochenende, du kannst nicht um 5 Uhr aufstehen!" aber nach 45 Minuten hadern bin ich dann gestern doch raus aus den Federn, heute habe ich das Spiel nur ne Viertelstunde mitgemacht.

Der beste Beweis dafür, dass ich endlich viel Elan besitze: Ich habe gestern gekocht! Und zwar keine Spaghetti mit Fertigmischung oder Dosensuppe, sondern Zucchinilasagne! Die Frau freut's und das gute Gefühl, etwas geschafft zu haben, gibt mir die vage Vermutung, dass das nicht das letzte Mal gewesen ist.

Die Haut wird zunehmend besser, vorgestern habe ich die Kortisondosis verringert. Mal sehen, wann ich es ganz weglassen kann!

Und dabei hat die Challenge noch gar nicht begonnen, sondern ich ernähre mich "nur" vegan und trotzdem kohlehydratlastig. Also Nudeln mit käsefreiem Pesto und Kartoffeln mit Gemüse. Aber das hat ab morgen ein Ende, denn dann beginnt die Challenge!

Einleitung - Warum vegan?

Herzlich Willkommen auf meinem Blog!

Du bist hier, weil du mehr darüber erfahren möchtest, wie und warum ich vegan lebe. Schön! Ich erzähle am Besten einfach mal drauf los.

In den letzten Jahren war ich eigentlich im Großen und Ganzen zufrieden. Mit meinem Körper, mit meinem Gewicht (93 kg ± 1 kg), mit meiner Gesundheit ... einzig die atopische Dermatitis (der Volksmund sagt weiterhin Neurodermitis) nervte mich mehr und mehr. In den letzten Monaten wurde es leider immer schlimmer, insbesondere an den Händen und nichts schien zu helfen.

Als Allesesser habe ich ein wenig auf meine Ernährung geachtet. Zumindest insofern, als dass ich versucht habe, ausgewogen zu essen und nicht übermäßig. Süßigkeiten durften aber natürlich nicht fehlen und ein, zwei Schoko-Keks-Riegel am Abend waren Standard. Anfang September, als selbst mit Kortisontabletten kein richtig zufriedenstellender Zustand bei meiner Haut zu erreichen war, hat es dann "Klick" gemacht. Ich habe mir gesagt, "Warum futterst du eigentlich soviel schlechtes Zeug in dich hinein und wunderst dich dann noch, dass deine Haut nicht besser wird? Probier doch mal, darauf zu verzichten!"

Gesagt, getan, mit der Unterstüzung meiner Frau (die seit Juli 2011 vegan kocht - mit Unterbrechung durch Schwangerschaft und Geburt) esse ich also seit dem 10. September 2012 vegan. Zunächst noch mit ein paar Ausreißern, die ich aber wichtig für einen nahtlosen Übergang fand. Nach einer Woche aber hatte ich tatsächlich schon gar keine Lust mehr auf Ei, Milchschokolade, Fleisch und Co.

Wenn du dich jetzt fragst "aha, dann quälst du dich jetzt also mit Salaten, Tofu und Grünkernbratlingen herum?" dann lass mich dir sagen: Vegan zu essen heißt nicht, dass man auf Genuss verzichten muss! Im Gegenteil, die Rezepte, die wir verwenden, sind alle so dermaßen genial lecker... man will in der Tat nie wieder etwas anderes. Ich verrate dir auch, welche Kochbücher das sind, die diese tollen, gesunden, nahrhaften Rezepte enthalten. Zum Einen haben wir bis vor Kurzem nach "Vegan Kochbuch Volume 1" von Deutschlands Vegan-Chefkoch Attila Hildmann gekocht. Neu ist jetzt "Vegan For Fit", das nochmal einen drauf setzt und auch zum Beispiel vegane Pasta durch Zucchinispaghetti ersetzt. In dem Buch dreht sich alles um die "30-Tage-Challenge", also eine Selbstvereinbarung, 30 Tage lang mal zu probieren, sich gesund zu ernähren und fit zu halten. Dabei natürlich konsequent vegan und schlank, aber nährstoffreich und lecker. Die ersten Testgerichte waren jedenfalls himmlisch!

Was ich besonders schön an der Challenge finde, Attila macht einem keinen Stress! Ich hatte Befürchtungen, dass dort nicht nur leckere Rezepte drin zu finden sind, mit denen man abnimmt sondern auch ein knallhartes Sportprogramm mit 30 Einheiten. Pustekuchen. Er schreibt sogar explizit, dass es völlig okay sei, wenn man "nur" gesund leben und nicht abnehmen möchte.

Nun werde ich also im Oktober 30 Tage lang die Challenge bestreiten und das hier dokumentieren. Ich bin gespannt, was noch so alles kommt! Die ersten drei Wochen waren jedenfalls schon sehr genial, mehr dazu im nächsten Artikel.

Liebe Grüße
Jörn

P.S.: Wer mehr Gründe braucht, sollte sich das Interview von Attila mit Spiegel Online antun.